Ama Dablam (6.812 m) und Lobuche East (6.119 m)
Diesmal führte mich meine Expedition nach Nepal, um mir einen lang gehegten Traum zu erfüllen: die Besteigung der Ama Dablam. Zu meiner großen Freude begleiteten mich meine Frau Petra und mein Sohn Kai. Für unser gemeinsames Abenteuer nahmen wir uns drei beziehungsweise fünf Wochen Zeit.
Am 14. Oktober starteten wir von Salzburg über Dubai nach Kathmandu. Nach der Ankunft wurden wir sofort vom chaotischen Verkehr und dem allgegenwärtigen Lärm der Großstadt empfangen – zugleich aber auch von der faszinierenden Atmosphäre Nepals beeindruckt. Zwei Tage später brachte uns ein Helikopter nach Lukla, dem Ausgangspunkt unserer Tour.
In Lukla wurden wir herzlich von unserem Sherpa Fursang sowie den Trägern begrüßt, die uns in den kommenden Wochen begleiten sollten. Gemeinsam tauchten wir ein in die einzigartige Landschaft des Khumbu-Gebiets – mit dem Lobuche East und der Ama Dablam stets vor Augen.
Ein erstes besonderes Highlight war der Aufstieg nach Namche Bazaar (3.440 m), dem Hauptdorf der Khumbu-Region. In den folgenden Tagen führte uns der Weg weiter nach Pangboche (3.900 m), Dingboche (4.400 m) sowie nach Lobuche (4.900 m). Von dort stiegen wir ins Lobuche High Camp auf 5.200 m auf, welches wir nach sieben Tagen erreichten.
Nach einer kurzen Nacht im Zelt konnten wir bei Sonnenaufgang und traumhaftem Wetter unser gemeinsames Familien-Gipfelglück auf dem Lobuche East (6.119 m) erleben. Überglücklich machten wir uns anschließend an den langen Abstieg Richtung High Camp und weiter nach Pheriche, wo wir bei einer kurzen Stärkung in einer Gaststube zu unserem Erstaunen einen Alpenraute-Wimpel erspähten.
Daraufhin ging es weiter nach Pangboche. Dort verbrachten wir unseren letzten gemeinsamen Abend und stießen auf den erfolgreichen Gipfelsieg an.
Am nächsten Tag traten Petra und Kai die Heimreise an. Für mich ging es weiter ins Ama Dablam Basecamp auf 4.600 m. Dort hieß es zunächst Geduld bewahren: Ein Wetterumschwung brachte rund einen halben Meter Neuschnee und zwang uns zu einer siebentägigen Pause. Schließlich öffnete sich jedoch ein ersehntes Schönwetterfenster.
Voll beladen und mit 8.000er-Schuhen starteten wir in Richtung Camp 1, das wir nach 6,5 Stunden erreichten. Die Nacht im Zelt war kalt und schlafarm. Am nächsten Morgen ging es hochmotiviert weiter Richtung Camp 2. Am berühmten Yellow Tower, einer der Schlüsselstellen der Route, mussten wir uns aufgrund der technischen Schwierigkeiten in Geduld üben.
Unser Tagesziel war Camp 3 auf 6.000 m, das wir nach rund zwölf Stunden in einer eindrucksvollen Vollmondnacht erreichten. Bei eisigen Temperaturen und starkem Wind starteten wir noch in der Nacht zum Gipfelaufstieg. Nach der letzten steilen Schneeflanke standen wir schließlich um 08:00 Uhr auf dem Gipfel der Ama Dablam (6.812 m) – ein Lebenstraum war erfüllt. Nur wenigen Seilschaften gelang an diesem Tag der Gipfelerfolg.
Die überwältigende Aussicht auf den Mount Everest und den Lhotse genossen wir so lange, bis uns der starke Wind erneut zum Abstieg zwang. Dieser führte direkt zurück ins Basecamp, wo ich feierlich empfangen wurde. In den darauffolgenden Tagen machte ich mich schließlich auf den Rückweg über Lukla und trat die Heimreise an.
Winkler Fred
