Wenn man Richtung Sella und Civetta fährt, merkt man, dass wir hier in Lienz “nur” am Rande der Dolomiten leben. Aber nicht alles ist so super wie es auf den ersten Blick aussieht oder besser gesagt sich anhört. Unser erstes Ziel war der Piz Ciavazes wo die “Buhl” auf dem Programm stand. Im nach hinein betrachtet war die Zwangspause und der Umweg wegen eines Mountainbikerennens mit sage und schreibe 4000 Teilnehmer gar nicht so schlecht, denn so waren wir mehr oder weniger ungestört am Einstieg. Naja, ungestört stimmt nicht so ganz, auf der Passstraße spielte es sich ab wie bei einem MotoGP Rennen, und das dröhnen der Motoren war den ganzen Tag zu hören. (Das war der Preis des kurzen Zustiegs).

Die leichten Schleierwolken und die Westbrise ermöglichte uns ein nicht zu heißes Klettern in der Südwand und die “Buhllängen” sahen zwar zu erst etwas spektakulär aus, gingen uns dann aber doch leicht von der Hand. Nach dem Abstieg und der Nudel,- Pizzapause fuhren wir dann am Abend weiter in die Südliche Civetta. Nach einer Freinacht am Parkplatz war der Zustieg wesentlich länger als am Vortag, aber auch wesentlich ruhiger. Nach den ersten beiden kalten Einstiegslängen genossen wir den ganzen Tag die Stille und das Traumwetter. Die “Andrich / Fae” am Torre Venezia bot wirklich tolle, abwechslungsreiche Kletterei im Bombenfels.

Die Civetta ist als Reich des sechsten Grades bekannt und die Klassiker sind auch meistens klassisch abgesichert, was man leider nicht mehr zu oft findet. So endete unser Dolomitenwochenende im Örtchen Alleghe wo wir uns bei Speis und Trank stärkten und mit sehnsüchtigen Blicken hinauf zur Civetta Nordwestwand neue Pläne schmiedeten. Wir das waren Michl, Toni, Gaisi, Stefan und Markus. (MH)