Endlich ein Zwischenhoch zum Wochenende: Doch was tun? Wohin? Jetzt in der Corona Zeit? Buhl an der Cima Canali in der Pala? Don Quixote in der Marmolada ? Essener- und Rostocker Hütte??? Was sollen wir als Kletterer dort? Vitto Messini schwärmt in seinem neuen Osttirol Führer über die Kletterei im Maurer Tal. Also – Urlaub Dahoam – Klettern in der Venediger Gruppe.

Stefan, Peter, Patrick und ich starten um 7 Uhr morgens. In Ströden schultern wir die Rucksäcke um sie nach 20 Minuten an der Materialseilbahn zu verladen. Mit leichtem Gepäck ist der Zustieg in 2 Stunden geschafft. Nachdem wir in der Hütte eingecheckt haben und wir das Kuchenbuffet getestet haben geht es weiter zum Tagesziel, die Gneiswände am Dellacher Keesflecke. 2 Tourenziele stehen zur Auswahl. Die Wand und Plattenkletterei „Agape“ erfordert Kletterei bis zum 6. Schwierigkeitsgrad, die Stände sind gebohrt, zwischen den Zwischenhaken ist aber auch Eigeninitiative gefordert. Die komplett eingerichtete Route „Grimselpass lässt grüßen“ erinnert zugegebenerMaßen durchaus an das Schweizer Original, schönen Reibungsplatten folgt eine knackige Schlüsselstelle in der Ausstiegslänge die die Erstbegeher mit 7+ bewerteten. In einer guten ½ Stunde zurück bei der Hütte gleichen wir in der Abendsonne auf der Terrasse unser Flüssigkeitsdefizit aus. Den Abend lassen wir gemütlich ausklingen um zeitig in einem bequemen 4 Bettzimmer uns für die Tour am nächsten Morgen auszuruhen. 

Nach dem Frühstück brechen wir um Punkt 7 Uhr auf. Unser Ziel der Ostsporn der Hinteren Gubachspitze – 1926 erstbestiegen wird sie uns im Führer als eine der schönsten Gratklettereien Osttirols angepriesen. 2 Stunden brauchen wir für den Zustieg über den Simonysee bis zum Einstieg des ca. 800 m langen Grates mit Schwierigkeiten bis 6. Der Fels ist größtenTeils ausgezeichnet, wenige Haken weisen den Weg, dafür ist der Fels durchaus freundlich für mobile Absicherung. Ob der Länge macht es Sinn die leichteren Seillängen seilfrei zu gehen. Nach 5 Stunden erreichen wir den Gipfel der Hinteren Gubachspitze. Wir steigen über den Nordgrat ab und seilen uns die letzten Meter auf den Gletscher hinunter ab. Die guten Verhältnisse am Umbalkees erleichtern uns die Entscheidung über das Reggentörl abzusteigen. Nach guten 2 Stunden, nach einem ordentlichen Regenguss sitzen wir wieder trocken auf der Terrasse der Essener- und Rostocker Hütte und genießen „Osttiroler Spezialitäten“. Obwohl uns Thomas beim Abstieg die Rucksäcke abnimmt und nochmals seine Seilbahn in Betrieb nimmt, werden wir beim Abstieg ein 2. Mal nass. Zufrieden rollen wir aus dem Virgental nach Hause – lässig so ein Urlaub Dahoam. (T.T.)