Eigentlich war dieses Ziel der Ersatz vom Ersatzziel,….oder so ähnlich. Nach unzähligen Telefonaten, Routenvorschlägen vom Zillertal bis in die Julischen haben wir uns dann doch (quasi typisch österreichisch) auf einen Kompromiss geeinigt. Aber nach Kompromiss hat es nur zuerst ausgesehen….Mit Ebikes bewaffnet ging`s zum Parkplatz nach Marin im Virgental. Unsere Bedenken auf Grund des Fahrverbotschildes “gilt auch für Mountainbiker” wurden von einem kleinen Burschen in kurzen Hosen und Tshirt der auf einer Trialmaschine um die erste Kurve driftete beiseite gewischt. Mit Turbounterstützung lag der Forstweg bald hinter uns und der letzte Teil des Zustiegs bis zum Talschluß des Niltales (nein, nicht das in Ägypten) zu Fuß war auch bald geschafft. Mitte, links oder rechts, die Frage wo einsteigen 😉 war dann auch bald gelöst. Die ersten Klettermeter rangen den eingefleischten Dolomitenkraxlern etwas Eingewöhnungszeit ab, bei dem Fels handelt es nämlich um Grünschiefer. Aber auch diese Hürde war bald genommen und entgegen der brüchigen Optik des Berges musste man nur an zwei Stellen etwas auf lose Steine achten. Der Piazriss in der siebenten ist wirklich ein Traum, wenn er dreimal so lang wäre könnte man ihn perfekt nennen. Vitto Messini hat dieser alten Tour aus dem Jahr 1932 mit teilweiser neuer Routenführung neues Leben eingehaucht, die Schlüssellänge nimmt ihr leider etwas die Homogenität, trotzdem eine klare Empfehlung an alle die sich im Alpinen zu Hause fühlen. Von der Säulspitze ist es dann auch nur mehr ein kleiner Hupfer auf den Säulkopf auf 3209m Seehöhe. Beim Abstieg Richtung Bonn-Matreier Hütte kann man bei einem Blick in die Nordseite feststellen was die steigenden Temperaturen mit dem Permafrost so anstellt,…erschreckend. Der schwierigste Teil des Tages sollte aber noch folgen. Der Abstieg führt, ob man will oder nicht, direkt neben der Bonn-Matreier Hütte vorbei, oder nein, eigentlich direkt durch die Hütte. Die beiden sympathischen und gechillten Wirtsläute machen ein Nichteinkehren definitiv unmöglich. Doch auch diese Schlüsselpassage konnten wir mit vereinten Kräften sturzfrei meistern und so blicken wir auf einen traumhaften Alpinklettertag in den heimatlichen aber uns nicht so bekannten Bergen zurück. (MH)