Mit lieblichen Weisen lockte uns die Fürstin der Hohen Tauern in ihre Nähe. Ihre weißes Gletscherkleid gekrönt mit goldenem Granit, eine wahrlich edle Herrscherin im Reich der Ankogelgruppe. Hoch zu Ross (oder eher Drahtesel) nahmen wir die lange und beschwerliche Reise auf uns, um an ihrem Hofe eine Audienz zu ergattern. Die Wettergötter waren uns gnädig, und im gleißenden Licht klopften wir an die Tore ihrer Burg. Auf zwei getrennten Wegen ließ man uns vier Recken an Ihren Thron herantreten. Auf dem “Traumfänger VI+” und dem “Südpfeiler V” näherten wir uns mit geneigtem Haupt der gut gelaunten Fürstin. Stolz blickten wir vom Bergfried über die weiten Lande über die wir so mühsam angereist waren. Wehmütig diesen edlen Platz verlassen  zu müssen, traten wir nach kurzer Rast die Heimreise in die eigenen Gefilde wieder an. Dank der starken Bande (Gletscherseil) konnten wir der argen List des Burggrabens, in diesem Fall eine Gletscherspalte, entgehen. Jedem Bergreisenden sei ein Besuch an diesem edlem Hofe empfohlen. Ausgerüstet wie es einem Bergritter geziemt, und nur mit ehrbaren Gedanken, wird man sämtlicher Prüfungen der Tauernfürstin gewachsen sein. (MH)