Nachfolgend dürfen wir eine interessante Neutour auf die Schneewinkelspitze veröffentlichen, an der unser Mitglied Oli Winkler beteiligt war.
Vielen Dank an Robert Zink für Text und Fotos. Gratuliere zur super Leistung!

 

The wolverine’s way
(Robert Zink, Jürgen Vospernik, Oli Winkler- August 2019 und 2020)

Grisu erzählte mir vor mehr als 10 Jahren von einer Erstbegehung, die er zusammen mit den Urgesteinen Alois Krenn und Rudi Purat an der Schneewinkelspitze im hintersten Seebachtal durchführte.  Viel später erfuhr ich vom Hüttenwirt der Gießener Hütte, dem nicht minder legendären Otmar Baier, dass ein direkter Ausstieg zum Gipfel über den oberen Wandteil noch ausständig sei, aber aufgrund von riesigen ineinander verkeilten Blöcken direkt unterhalb des Gipfels überaus riskant sei.  Nach mehreren Inspektionen, wo ich am Wandfuß keinerlei Hinweise auf eine bestehende Route fand, wuchs der Wunsch, hier eine eigene Linie zu versuchen.  Ich startete mit meinem Nachbarn Jürgen im August 2019.  Wir konnten an jenem Tag sieben Seillängen realisieren und begannen aufgrund der guten Felsqualität bereits an Wiederholer zu denken.  So setzten wir auch immer wieder sogenannte Richtungsbolts.  Bald stießen wir jedoch auch auf Boltstände unserer Vorgänger, und so wie es aussieht, teilt sich unsere Route drei Seillängen mit der bereits bestehenden Linie, was uns der Lois aber großmütig verziehen hat.  Im August 2020 holten wir meinen Schitourenkumpel Oli Winkler ins Boot und konnten nach zwei weiteren Arbeitstagen eine durchgehende Linie bis zum Gipfel realisieren.  „The wolverine’s way“ ist nun mit fast 23 Seillängen eine der längeren Klettertouren in Kärnten, mit Schwierigkeiten meist zwischen 4 und 5 mit nur einzelnen Stellen 6/6+, die jedoch bei ausreichend Technik ohne große Rampferei zu bewältigen sind.  Eine unserer Meinung nach sehr schöne Kletterei, gewidmet dem nordamerikanischen Vielfraß, dort „wolverine“ genannt.  Wolverines brauchen die Wildnis, lieben den Schnee und die Berge, wo sie nachweislich im Winter auch steilste Rinnen bewältigen, die sonst nur einen Thomas Gaisbacher mit Schiern anlocken würden.  Im einsamen Seebachtal, ganz im Angesicht unserer Route, würde sich diese einzigartige Spezies so richtig wohl fühlen! (Robert Zink)