Die Glocknerrunde gehört zweifellos zu den ganz großen Schitouren in Österreich. Die Glocknerumrundung führt Schitourengeher vom Lucknerhaus vorbei an der Stüdlhütte, weiter zur Erzherzog Johann Hütte und zum Gipfel des Großglockners. Es folgt die Abfahrt auf die Pasterze über das Lammereis und der Aufstieg in den Schneewinkel zum Eiskögele. Von dort geht es über das Lappenwitzkees zum Kalser Tauernhaus und über das Dorfer Tal  nach Kals zum Taurerwirt. 

Am 31. März waren die Bedingungen für die Runde perfekt: Vollmond gerade 3 Tage her, Temperaturen unter 0 und garantiert keine Wolke. Unser Plan: Sonnenaufgang am Gipfel und Abfahrt vor Mittag Richtung Dorfertal. 

Wir (Michl, Stefan und ich) trafen uns um 2:00 Uhr morgens am Parkplatz Lucknerhaus. Während Stefan und ich im heimischen Bett versuchten genügend Schlaf in der zu kurzen Nacht zu bekommen, probierte es Michl am Parkplatz vor Ort. Allesamt recht erfolglos. Um 2:15 Uhr gingen wir los. Vorbei an der Lucknerhütte, die Stüdlhütte links liegenlassend erreichten wir nach 3 Stunden über den Klettersteig die Adlersruhe. Am Fuß des Glocknerleitl richteten wir unser Schidepot ein und erreichten nach ca. 4 Stunden den Gipfel. Um 6:42 Uhr ging die Sonne auf – ganz großes Kino. Um 7:30 schnallten wir unterhalb des Eisleitls unser Schi wieder an um über das Kleinglockner Kees (Lammereis) Richtung Pasterze abzufahren. Das Lammereis zeigte sich griffig, im Mittelteil plank – ein schmaler Schneestreifen ermöglichte uns jedoch eine durchgängige Schibefahrung. Auf der Pasterze zogen wir auf ca. 2.300 m wieder die Felle auf, um in einzigartiger Gletscherkulisse vorbei an Palavicinirinne, Oberwalderhütte, Hufeisenbruch und Johannisberg im Schneewinkel linkshaltend zum Eiskögele aufzusteigen. Kurz vor 11:00 Uhr erreichten wir den Gipfel. 

Die Abfahrt über das Lappenwitzkees entschädigte uns für die Strapazen des langen Aufstiegs. Bereits nach wenigen Metern wechselte windgepresster Harsch in traumhaften Firn. Nahezu mühelos schmieren wir die 1600 Hm hinunter zum Kalser Tauernhaus. Dorfertal samt Daberklamm zeigten sich Dank der gemäßigten Temperaturen gnädig und so konnten wir mit Postbusunterstützung bereits kurz nach Mittag ein kühles Tourenabschlussbier in Burg beim Schneider genießen. 

Konditionsstarken Schitourengehern können wir diese großartige Tour nur ans Herz legen. Früher Aufbruch und Geduld die richtigen Verhältnisse abzuwarten machen daraus ein unvergessliches Erlebnis. 

(T.T.)