Schon länger schwirrte der Gedanke, auch mal die Laserzrunde zu versuchen, in unseren Köpfen herum. Nur spärliche Informationen konnten wir einigen Alpenrautlern entlocken, aber nach etwas stöbern in der einschlägigen Führerliteratur fanden wir doch noch ein paar hilfreiche Hinweise.

So starteten wir an einem sternenklaren, warmen Sommermorgen am Parkplatz der Dolomitenhütte unsere Unternehmung. Stirnlampen an und am bekannten Weg Richtung Karlsbader. Aber schon kurz nach der „Seppl Kurve“ mussten wir scharf rechts abbiegen, einige Meter über eine Schotterrinne aufsteigen und dann für gut 200Hm mit mannshohen Latschen kämpfen. Von weiter oben pfauchte uns auch schon eine Gams an, die rechnete um diese Uhrzeit wohl noch nicht mit uns.

Im Schartl angekommen schnell auf den Rauhwuling, ein Foto vom traumhaften Sonnenaufgang und weiter zum Bloßkofel. Mal fester, mal weniger war das Gestein auf diesen. Rückseitig runter und in bestem Fels gleich wieder rauf auf die Große Gamswiesenspitze, gefolgt von der Kleinen. Vom Kerschbaumer Törl wars dann nicht weit bis zum Einstieg vom Törlkopf Nordwestgrat, in eleganter Kletterei auf den Gipfel, ein kurzes „Berg Heil“ und noch voller Motivation dem Teplitzer entgegen. Auch diesen erklommen wir über seinen NW-Grat, bis zur Ödkarscharte überkletterten wir noch die Leitmeritzer Spitzen, ehe es über den bekannten Klettersteig zum Seekofel ging. Dort gönnten wir uns erst mal eine kurze Pause, um die Energiespeicher aufzufüllen und für die bevorstehenden Wilden Sender etwas erholt zu sein. Von diesen selten besuchten Gipfeln wurde uns schon manches über die Felsqualität erzählt. Ins Eisklammjoch fanden wir gut, von diesem gings dann nordseitig über Bänder, Kamine und Absätze in gar nicht mal so schlechtem Fels auf den Westgipfel, um gleich wieder ins Wildsender Schartl abzusteigen. Eine Wandstelle führte bei uns zu kurzer Ratlosigkeit über den Weiterweg, löste sich dann aber überraschend gut auf, zurück auf den Grat und über diesen weiter bis zum Ostgipfel. Wir machten uns gleich wieder an den Abstieg zum Laserztörl. Abklopfen der Griffe, Tritte sanft belasten und konzentriert abklettern war unser Motto. Nach einem Abseiler konnten wir dann recht rasch das Törl erreichen. Erstmal durchatmen, einen Schluck trinken und ein wenig darüber freuen dass bis jetzt alles so perfekt geklappt hat. Mit dem Wissen, dass uns noch eine weitere brüchige Passage bevorsteht, stiegen wir dem Südlichen Gamskopf entgegen. Das originelle Gipfelkreuz aus Schlaghaken hatten wir bald erreicht, am Grat weiter bis zu einer Wandstelle, an der wir nochmals abseilten um ins Gamskopfschartl zu gelangen. Auf den Nördlichen Gamskopf konnten wir einen recht passablen Weg über einen Kamin finden, standen dann bald am Lavanter Gamswiesenspitz und machten im Schartenschartl noch mal eine Pause.

Am Ostgrat von der Kleinen Sandspitze war der Fels dann auch wieder von feinster Qualität, gleich darauf erreichten wir den Klettersteig und mussten über diesen auf die Große Sandspitze. Das Ziel war bereits in Sicht, die Türme vom Daumen und den Galizenspitzen stellten sich uns aber noch in den Weg. Auch der nordseitige Übergang von Pateraturm über Ellerturm zum Roten Turm verlangte nochmals unsere Aufmerksamkeit, ehe wir über den Schmittkamin wieder abkletterten. Die letzten Höhenmeter hinauf auf die Schöttnerspitze und weiter zum kleinen Holzkreuz der Großen Laserzwand.

Es war geschafft!!! Ziemlich erledigt aber mit einem breiten Grinsen konnten wir uns gegenseitig gratulieren. Nach einer Rast in der Wiese schlürften wir die letzten Tropfen aus unseren Flaschen und stiegen wieder ab zum Auto.

26 Gipfel, 18 Kilometer Wegstrecke und um die 2.500 Höhenmeter, das ist die Bilanz von diesem Erlebnis im Laserzkessel. (PS)