Um den ursprünglich für den Laserzlauf reservierten 6. Jänner als „Alpenrautetermin“ weiterhin zu erhalten, wird nun die „Inoffizielle Vereinsmeisterschaft“ im Schifahren – soweit es die Verhältnisse zulassen – an diesem Termin durchgeführt. Dieser Termin hat den Vorteil, dass über die Feiertage genügend Trainingstage zur Verfügung stehen, und außerdem durch ausreichenden Keksl-Konsum ein angemessenes Renngewicht der Athleten sichergestellt ist.

Die Wetterprognose verhieß diesmal wieder typisches Laserzlaufwetter, weshalb der eigentliche Plan, nämlich am Staller Sattel Rennstrecken-Neuland zu erkunden, wieder verworfen werden musste. Daher lockten die Tourenwarte die rennbegeisterten Alpenrautler und Gäste ein weiteres mal in altbekanntes Terrain, in welchem auch beim vorhergesagten Wetter die Orientierung für die Athleten möglich sein sollte.

Bei dichtem Schneefall ging es nach der Startnummernauslosung in der Alpenrautehütte mit 14 Alpenrautlern und 4 Gästen im gemeinsamen Aufstieg bis zum Marcher Stein, wo bei den letzten Orientierungs-Lärchen der Start angesetzt wurde.

Grundsätzlich steht es jedem Teilnehmer frei, die Strecke zwischen dem Start- und Zielpunkt frei zu wählen. Bei den vorherrschenden Verhältnissen war jedoch bald klar, dass der Sommerweg wohl die effizienteste Variante sein würde. Eine gute Einteilung der Kräfte war dann in der Skating-Passage zwischen dem Gatter und der Dolomitenhütte erforderlich, bevor es weiter über die (unpräparierte) Skiabfahrt zum Mitterwiesenhütte und zur Einfahrt Steilhang ging (die Ziel-Mannschaft verlegte kurzerhand das Ende des Rennens von der zuerst vorgesehenen Mitterwiesenhütte zur Einfahrt des Steilhangs über dem Kreithof, was dem Rennen – wie sich später herausstellen sollte – noch die letzte „Würze“ verlieh…).

Dank professionellem Zeitnehmungs-Equipment mit elektronischer Startschranke und einem Buzzer im Ziel, zur Verfügung gestellt von Thomas Nothdurfter, gibt es bei der Zeitnehmung keinen Spielraum für Diskussionen. Und auch die bewährte Ziel-Mannschaft – diesmal bestehend aus Fredi und Horst – widerstand sämtlichen Bestechungsversuchen.

Bis zur Insteinalm konnten die wagemutigen Athleten ihre Schwünge in den herrlichen Neuschnee zaubern, und die Flachstrecke wurde bereits beim Aufstieg für ein flottes Vorankommen vorbereitet. Spätestens ab der Mitterwiesenhütte hatte der strömende Regen den Neuschnee der letzten Nacht aber derart durchnässt, dass so mancher Athlet größte Mühe hatte zu verhindern, dass der Schuh sich vom festgesaugten Ski oder gar der Fuß vom Schuh trennte.

Bald wurde klar, dass eine niedrige Startnummer – insbesondere die erste – heute kein Vorteil sein würde. Das tat der Motivation des Vorjahres-Zweiten Patrick Steiner mit der Startnummer 1 jedoch keinen Abbruch, und er kämpfte tapfer als erster spurend ins Ziel.

Das mit Hochspannung erwartete Ergebnis des prestigeträchtigen Bewerbs wurde den Athleten nach einer wie immer ausgezeichneten Bewirtung beim Kirchenwirt in Lienz bekannt gegeben:

Auf dem Dritten Platz landete diesmal der Vorjahres-Tagesschnellste Alex Angermann (damals noch als Anwärter in der Gästeklasse startend), der von seinem Service-Team im Stich gelassen kurzfristig auf einen Ersatzski umsteigen musste. Äußerst knappe 2,1 Sekunden schneller war Stephan Senfter, der sich damit ein weiteres Mal den zweiten Platz sichern konnte. In einer eigenen Liga schien wiederum Oli Winkler zu fahren, der mit über einer Minute Vorsprung das Rennen für sich entschied und wohlverdient zum dritten Mal (nach 2015 und 2022) den begehrten Alpenrauterennen-Wanderpokal mit nach Hause nehmen konnte – Herzliche Gratulation! stSE